Einst ein Hobby der Arbeiterklasse, ist die Taubenzucht heute ein echtes Geschäft für Millionäre. Frederik Leliaert ist Mitarbeiter eines belgischen Auktionshauses, das auf Tauben spezialisiert ist. Seine Aufgabe ist es, die wertvollen Exemplare in die ganze Welt zu schicken. Letztes Jahr wurde eines davon für stolze 1,6 Millionen Euro verkauft!
Für Frederik Leliaert sind Tauben sein Lebensinhalt. Er arbeitet bei dem belgischen Tauben-Auktionshaus Pipa. Regelmäßig ersteigern Liebhaber hier Vögel für Hunderttausende Euro. In seiner Freizeit trainiert Frederik die eigenen Tiere, um möglichst viele Rennen zu gewinnen. Frederiks Tauben haben einen einfachen Schlag. Anders als die einer seiner reichen Kunden. Der setzt auf Pool und Sauna. Doch Frederik ist sich sicher, dass die Luxusausstattung kaum Vorteile bringt: „Es macht keinen Unterschied, ob Du Dich für Tauben-, Hunde- oder Pferderennen begeisterst. Um zu siegen, ist die Leidenschaft die wichtigste Eigenschaft.“Gwendolin Wonneberger kann von Millionengewinnen nur träumen. Sie arbeitet bei der Kölner Taubenhilfe und versorgt dort 1.500 kranke und verletzte Tiere. „Ich mache das, weil die Tiere extremes Elend erleiden, sie müssen viele Schmerzen aushalten“. Die Stadt Köln hat für die Taubenhilfe ein Gelände zur Verfügung gestellt. Doch nun läuft die Förderung aus. Noch dazu wird das Projekt immer wieder sabotiert: Der Schlauch für die Wasserversorgung ist fast täglich zerschnitten, und dann brennt ein Container mit Taubenküken ab. Die Tierschützerinnen vermuten Brandstiftung.Gehasst und geliebt, verdrängt oder für Millionen verkauft: Tauben spalten die Menschen in zwei Lager, die gegensätzlicher nicht sein könnten.
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