Hallo Achim,
da sieht man mal wieder das man für alles das entsprechende Werkzeug braucht.
Als ich unlängst zur Kur war habe ich einen Vortrag eines Arztes gesehen der Chirurg war.

Was hat das mit Werkzeug zu tun?

Nun, der Mann bezeichnete sich als Handwerker, worauf viele die den Vortrag sahen oder besuchten laut anfingen zu lachen. Aber der Arzt schüttelte den Kopf und sagte: Ich bin Handwerker, denn ich mache alles mit meinen Händen!!! Ich habe nur andere Werkzeuge als das was im normalen Sinn als Werkzeug verstanden wird. Aber bei uns gibt es auch einen Hammer oder Säge, aber auch ein Scalpell.......

Er meinte: Er kann nur mit dem entsprechenden Werkzeug die dementspechende Arbeit verrichten.
Was für mich gleichbedeutend ist, will man die Weitstrecke beschicken man die entprechenden Tauben bzw. Weitstreckentauben braucht. Ausnahmen werden wohl nur die Regel bestätigen.

Gute Tauben und Wissen hat der Koopman doch zur Genüge. Aber erst die guten Weitstreckentauben bringen den Erfolg auf den langen Distanzflügen.

Gute Tauben und nochmals gute Tauben. Alles andere wie Reisesystem, Gesundheit, Führung der Tauben usw. kann der doch auch mit seinen Programmtauben und sind mehr oder weniger vom Züchter gemacht oder abhängig.

Warum konnte er sein enormes Wissen nicht bei seinem doch recht guten vorhandenen Bestand umsetzen wenn es sich um Weitstreckenflüge handelt? Meiner Meinung nach können sie es nicht. Sonst hätte er sich nicht nach anderen Tauben umgesehen.

Aber auch hier sieht man, kommen gute Tauben, egal ob Weitstrecken- oder Mittelstreckentauben in die richtigen Hände, kann daraus was werden. Manchen kann man geben was man will, es wird nichts. Diese setzen ihre Tauben in der Tat besser auf die längeren Distanzen, denn da entscheidet die individuelle Klasse der Taube und nicht so sehr das System.

Und noch etwas sieht man deutlich: Das Marketingsystem. Da wird wieder eine Taube hochgepuscht und damit werden alle Erfolge dann verknüpft und auf einmal wollen alle die "Red Bullens". Das diese Taube auch jeweils einen Partner hatte übersehen dann viele. Ich glaube, dass er auch da nichts anbrennen ließ und die kongenialen Passer dafür gefunden hat.

So wie bei Prange vieles an den fahlen Delbars festgemacht wurde/wird, bei den Vandenabeeles wird es noch deutlich sichtbarer. Kleinen, Wittenbuik, Kolonel, Bliksem usw. Da wird ihrer Lebenzeit entsprechend immer eine Taube ganz besonderes Medial in den Vordergrund gerückt. Und für mich ganz ohne Zweifel sind das auch herausragende Tauben, da ich selbst einige davon habe und das weiss. Aber es war/ist Markttechnisch auch Klasse gemacht.

Und noch etwas ist mir aufgefallen: Er sagte, da wird sich über jede Taube gefreut die kommt, auch wenn sie zu spät oder nach Tagen kommt.
Wie war es denn früher bei uns allen. Ausgangspunkt waren doch bei allen die Weitstreckentauben, oder Tauben die auch 800 oder 900 KM fliegen konnten. Tauben kamen früher auch viel besser nach. Und wie ist es Heute? Sind sie am ersten Tag nicht zu Hause kann man sie schon fast abschreiben. Fast immer.
Früher hatten wir Cattrisse, Devriendt, Delbar, Vanbruaene, Van der Espt, Vandevelede usw. eben Weitstreckentauben. Ist das einer der Gründe warum heute so wenig nachkommen, dass die Kurzstreckentauben dieses hartnäckige, dieses sich durchsetzen wollen, (die Holländer nennen das wohl Mordant) nicht mehr haben? Weil wir immer schnellere Taubenrassen haben wollen?

Meiner Überzeugung nach, hätten wir weniger Verluste würden wir alle wieder Tauben züchten deren Veranlagung so ist wie ich es beschrieben habe.

Aber heute gilt die Neoliberale Denkweise, die wir mittlerweile in allen Lebenslagen verinnerlicht haben auch bei den Tauben Anwendung zu finden.

Hire and Fire!

Damit will ich sagen, alles was nicht schnell genug ist wird abgeräumt. Und wenn man dann nur auf dieses Kriterium züchtet, brauchen wir uns nicht wundern, sollten unsere Tauben nicht im ersten Anlauf kommen oder es packen, dass sie dann gar nicht mehr kommen. Die Kurz- und Mittelstreckentauben scheinen das einfach nicht zu können oder diese Eigenschaften zu haben.

Ich fange ja an Weitstreckentauben zu Züchten. 2016 und 2017 habe ich ja die ersten auf den Jungtierflügen gesetzt. Sie sind bei weitem nicht so schnell, schaffen es aber doch auch Preise zu fliegen, so ab dem 2. Drittel der Liste. Aber! Sie gehen nicht verloren. Abends waren sie bisher alle wieder da. Auch bei großer Hitze sind die mittags eingetrudelt, da saßen die Programmtauben und kamen Abends so ab 18:00 Uhr. Oder am nächsten Tag. RV Tauben kamen da fast gar keine mehr wenn sie über Nacht fehlten.
Das gibt mir schon zu Denken.

Das mit dem entsprechenden Werkzeug scheint schon also zu stimmen.
Was für mich eine neue Erkenntnis ist, ist für gestandene Weitstreckler wohl alter Käse.

Gut Flug
Thomas

Hallo Thomas,
besser kann man es nicht ausdrücken.
Gruß
Walter

Frage woraus Stammt RED BULLENS welche Linie Alte Aarden

Hallo,
auch da ist wieder eine Inzuchtpaarung vorhanden.
Das ist mir schon länger aufgefallen, dass in vielen guten Zuchttieren 1-3 Generationen zurück eine Inzuchtverpaarung ist.
Der Schlepphorst hatte damals Recht indem er behauptete eine Ingezüchtete Taube muss man 2 x Kreuzen.

Hallo THOMAS das war schon immer gut einen Inzuchtstamm u. fremdes Blut gab schon immer gute Tauben

Zitat von josef eitel im Beitrag #7

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Hallo THOMAS das war schon immer gut einen Inzuchtstamm u. fremdes Blut gab schon immer gute Tauben

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Thomas wie man so oft sieht fliegen die Enkel der Super Tauben , habe das schon oft erlebt das mit AS Tauben gehört auch ein bischen Glück u. Schlag Lage dazu. Siehe da Inter.Nat. Flüge da fliegen die Tauben die Belg. Küste hoch u. müssen erst dann wieder Richtung Nord Ost das Tollste ist aber wer schon an der Küste war in der Nacht der weiß das es da auch in der Nacht noch ziemlich hell ist u. Tauben fliegen können.
Gruß Josef

Die allermeisten über Jahre erfolgreiche Züchter sind Kreuzungszüchter. Sie halten wohl einige erfolgreiche Linien intakt-aber sie kreuzen!

Züchter mit -mit von uns Deutschen- achso geliebten Inzuchtstämmen sind die ganz große Ausnahme! Außerdem, wer hält schon 300-400 Tauben um einen Weitstrecken-Inzuchtstamm zu pflegen??? Es gibt m. E. auch keine significante Regelmäßigkeit hinsichtlich erfolgreicher Enkel, Bruce Lowe`scher Paarungen usw. Hier kann man nur festhalten, ja, es gibt hin und wieder Tauben, die so gezüchtet sind und dann schreien viele auf:, als wäre alles entschlüsselt - die allermeisten Cracks sind aber Kreuzungen aus Nachzuchten erfolgreicher Flieger. Bzw. Leistungsfamilien.

Gäbe es auch nur ein einziges "System" welches höhere Erfolgsquoten gezeitigt hätte, so würden heute alle danach züchten. Dieses System gibt es aber nicht und deshalb bleibt unser Sport so interessant-- und das ist auch gut so!!!!! Jeder hat seinen Plan-oder auch nicht! Ich persönlich glaube, dass die gesuchten inneren Werte (Mordant, Orientierungsvermögen, Aushaltevermögen usw.) einhergehen mit der Anhäufung bestimmter äußerlichen Merkmale- aber dies ist eben mein Plan.

Stimmt aber nur teilweise bs. Prange Ringlose, Freialdenhofen Forrest Gump, Pumpe Juup, u.s.w. da fliegen ganze Linien u. das Jahre lang

Ja, klar genau das meinte ich! Aber es werden immer Tauben eingekreuzt. Die erfolgreichen Nachzuchten sind bei weitem mehr Kreuzungen als Familinzuchten. Prange hat doch Koopmänner, Deleus, van Leest Peters usw eingekreuzt. Bei Freialdenhoven sind es Sayatauben, Simons, vdPoelBuckley usw. immer wieder Nachzuchten aus Spitzenfliegern oder diese eben selbst - auch Pumpe ist doch kein Familinzüchter, er kreuzt doch auch verschiedene erfolgreiche Linien-oder? Der einzige deutsche Linienzüchter ist m. E. O. Schneider, sonst fällt mir grad keiner ein, kannst mir gerne helfen

Zitat von Kurpfälzer im Beitrag #12

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Ja, klar genau das meinte ich! Aber es werden immer Tauben eingekreuzt. Die erfolgreichen Nachzuchten sind bei weitem mehr Kreuzungen als Familinzuchten. Prange hat doch Koopmänner, Deleus, van Leest Peters usw eingekreuzt. Bei Freialdenhoven sind es Sayatauben, Simons, vdPoelBuckley usw. immer wieder Nachzuchten aus Spitzenfliegern oder diese eben selbst - auch Pumpe ist doch kein Familinzüchter, er kreuzt doch auch verschiedene erfolgreiche Linien-oder? Der einzige deutsche Linienzüchter ist m. E. O. Schneider, sonst fällt mir grad keiner ein, kannst mir gerne helfen

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Hallo Thomas,
ich nutze verschiedene Zuchtsysteme. In erster Linie sehe ich mich als Kreuzungszüchter. Damit ich aber nicht immer wieder neue Tauben einführen muss, züchte ich verschiedene Linien. Diese werden unterschiedlich eng gezüchtet. Meine Hauptlinie geht auf Yves, Beisser und Myra zurück.
Hierbei habe ich Unterlinien, bei denen mal der Schwerpunkt bei Yves und mal bei Beisser und mal bei Myra liegt. Dann habe ich eine Linie, die auf
Volkenstauben zurückgeht. Der Schwerpunkt liegt bei meinem Nico (Sohn 100) und NL555 (Inzucht 100 x 10).
Eine weitere Linie geht auf den Smaragd Barcelona zurück. Diese Tauben kamen von Massarella und die meisten Tauben von dort waren extrem eng gezogen.
Aus allen 3 Linien wurden schon sehr gute Vererber abgegeben. Die besten davon waren Kreuzungstauben.
Interessant ist jetzt die Frage: warum wurden überduchschnittlich viele sehr erfolgreiche Zuchttauben abgegeben?
Beim Hinzuholen von Tauben bin ich extrem kritisch. Die Ergebnisse werden anders als bei den meisten Züchtern analysiert.
Die besten Zuchttauben waren bisher immer welche, die ich schon als Jungtauben als sehr interessant erkannt hatte.
Ich züchte lieber aus bei mir geborenen Tauben, als aus Hinzugeholten.
Die besten Reisetauben gaben zwar hin und wieder gute Kinder und Enkel , aber hätte ich mich nur auf diese verlassen, wäre viel weniger Zuchtwert im Bestand.
Dies alles mit einem mittelgroßen Bestand (Winter ca.100 Tauben) durchzuführen erfordert volle Konzentration und viel Wissen. Nicht umsonst haben die meisten Erfolgreichen große Bestände. Dann hilft etwas öfter Glück den richtigen Weg zu finden.
Gruss
Frank

Hallo Friedrich,
neben Ossi Schneider kann man noch Peter Elvermann als Familienzüchter bezeichnen. Beide kreuzen gelegentlich etwas ein , aber eine Familie bildet die Basis. So etwas kann nur entstehen , wenn als Lieferant der Basistauben jemand gefunden wird, der sehr viel Zuchtwert im Bestand hat. Dies ist bei
Sam de Jong und Wim Muller sicher der Fall und sowohl Ossi, wie auch Peter haben mit ihren Familien schon mehrere Generationen sehr gute Tauben gezüchtet.
Gruß
Frank