Hallo Brieftaubenzüchter, was machen unsere Jungtauben eigentlich, wenn sie in Flugform kommen und beginnen am Hause zu ziehen? Wo fliegen sie hin? Bleiben sie in der Sichtweite des Brieftaubenschlages oder entfernen sie sich weiter? Heute, am Karfreitag, dem Tage dieser Zeilen, hatte ich das Glück, den bisher wohl eindrucksvollsten Flug „am Hause“ zu dokumentieren. Ich will meine Erkenntnisse an dieser Stelle teilen, um auch euch anderen Brieftaubenzüchter eine Idee davon zu vermitteln was so geschieht, wenn unsere Tauben außer Sichtweite sind. Was war also passiert. Um 9:36 Uhr ließ ich bei bestem Osterwetter unsere drei einzigen Jung-Brieftaubentauben auf. Alle diese Jungtauben haben noch einen vollen Flügel und keine Feder gestoßen. Zwei dieser Jungen stammen aus Weitstreckenlinien (ein Jelle Jellema Täuber X eine London Täubin, die es schon über die Nordsee geschafft hat) und ein Jungtier aus dem besten Nachzuchttäuber von M. Steiner x eine zweifache polnische Regionalverbandsmeisterin von 2018 über Kurz- und Mittelstrecke (in Polen heißt das Kategorie A und B). Kurzum echte Brieftauben mit Leistungshintergrund. Da unser Nachwuchs in den letzten Tagen meist nicht unter einer Stunde unterwegs war und ich wissen wollte auf welchem Dach sie denn so hocken, bekam eine Jungtaube aus unserer Truppe zur Kontrolle einen GPS Ring auf. Nach dem Öffnen des Schlages ging es sofort ab und unsere Brieftauben waren verschwunden. Als sie nach 2 Stunden noch immer nicht zurück waren, fuhr ich unsere Siedlung ab, um nachzuschauen, ob ich sie irgendwo entdecken konnte. Leider mit negativem Ergebnis. Nach fast vier Stunden des bangen Wartens, kam endlich der erleichternde Aufschrei meines Sohnes: Die Briefer sind zurück! Wir riefen sie sofort in den Schlag. Der Durst war groß, die Tauben wirkten müde. Sollten sie doch durchgeflogen sein? Ich entfernte den GPS Ring vom Bein des damit ausgestatteten Jungtiers und steckte ihn in voller Spannung in das Lesegerät. Das Ergebnis haute mich um! Zumindest die Taube mit dem GPS Ring flog nachweislich eine Gesamtstrecke von 183km. Gerade mal kein Pieper mehr, entfernte sie sich für ihr junges Lebensalter unglaublich weit von zu Hause weg. Während mein Sohn und ich tags zuvor noch darüber diskutierten, ob wie die Jungen erstmalig auf 3km oder 5km zum ersten Trainingsflug einkorben sollen und dass man das Training ja eigentlich erst dann beginnt, wenn die zweite Feder gestoßen wurde, flog dieses Jungtier aus eigenem Antrieb mal eben bis in das fast 61 km entfernte Königslutter und über Schleifen wieder zurück. Zumindest für diese eine Taube ist diese Wahnsinnsleistung verbrieft. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass die anderen beiden Jungtauben mit ihr mitgeflogen sind, weil sie alle zusammen zu Hause ankamen und allesamt abgeflogen wirkten. Da soll noch mal eine ahnungslose Tierschützerin behaupten, dass wir von unseren Brieftauben übermäßige Leistungen abforderten, den sie nicht gewachsen seien. Jungtauben ziehen aus eigenem Antrieb fast 200 Kilometer weit! Das habe ich hiermit bewiesen. Ich hänge die geflogene Route und die Übersicht als Beweis an – und natürlich ein aktuelles Foto vom vollen Flügel meines kleinen Superstars, dem "584". sowohl der Wert für die Höchstgeschwindigkeit als auch der Wert für die Höhe sind Messfehler! Die kommen manchmal zustande, wenn die GPS Satelliten in einer ungünstigen Position stehen und damit Laufzeitfehler bei den Signalen auftreten. Bei vielen Tausend Messerten ist immer mal ein Außreißer dabei. Dieser wird dann aber dummerweise immer als der Maximalwert von der Software ausgegeben. Verbildlich sind aber die Mittelwerte in Höhe und Speed, weil sich diese Werte aus tausenden Einzelwerten errechnen. Ein paar einzelne Außreißer nach oben oder unten fallen bei dieser Masse nicht ins Gewicht. Somit war meine Jungtaube recht langsam unterwegs. Sie hat in ihrem zarten Alter ja auch noch keine Flugmuskulatur aufgebaut und anders als auf einer Reise, keinen Drang schnell wieder irgendwo nach Hause zu kommen.
Danke an Jürgen Rahmin für die Erlaubnis den Bericht hier zu veröffentlichen. M.f.G. Achim
Hallo Sportfreunde, Ich habe meine Jungtiere , wenn ich einen Trainingsflug zum ersten mal mache, noch nie unter 50 km trainiert. Im Gegenteil, meist schicke ich als meinen ersten Trainingsflug, die Jungen das erste mal mit wenn der letzte Vorflug der RV staerfindet. Die Taube wird als Schwarmflieger geboren und nach dem die Jungen zu dieser Zeit schon lange weit am Haus gezogen sind schien mir diese Verfahrensweise nicht falsch zu sein. Bei diesen ersten Flug ist der scheinbare Lerneffekt möglicherweise nicht so groß weil die Jungen analog zu ihrem angeborenen Flugverhalten ja Schwarmflieger sind und dann einfach nur mitfliegen aber ich glaube das die viel beschworene Konditionierung der Jungtauben angefangen mit 5km und dann steigernd auf 10 und 15km sie. ein zu großes Risikopotential der möglichen Gefahren beinhaltet. Angefangen von Raubvögeln hin bis zur Bewältigung örtlicher Begebenheiten. Diesen Gefahren sind die Jungen welche ja schon am Hause hunderte Kilometer geflogen (gezogen)sind nicht ausgesetzt wenn ich sie in einem grossen Schwarm beim ersten male mitfliegen lasse . Die weit verbreitete Meinung vieler Anfänger , aber auch Älterer ist,ich trenne die Schlechten von den Guten bevor die Trainingsflüge in der Rv anfangen, was ich aus vielerlei Gründen vollkommen falsch halte. Soweit ich feststellen konnte sind meine Jungtaubenverluste bei weiten nicht so hoch wie der Schnitt in der RV. Meine Jungen, so glaube ich,haben sich durch das häufige Wegziehen am Hause in der Vorzeit des Trainings schon genügend Erfahrung antrainiert so das dann nur noch die Erfahrung des Transports,des großen Auflasses und der anderen Gegebenheiten erforderlich sind. Die Erfahrungen welche der Sportfreund mit GPS gemacht at unterstützen meine Verfahrensweise. Und im übrigen glaube ich das innerhalb der Populations Genetik die Weitstreckentauben durch ihre fortdauernde Selektion durch einen wesentlichen breiteren Flugkorridor als in jeder RV, sich wesentlicher früher vom Schwarm absetzen weil sie auf diesen weniger angewiesen ist. Eine gute Weitstrecken Taube setzt sich nähmlich gegen ihren angeborenen Schwarm verhalten vom Schwarm ab,was sie auch tun muss,weil ihr Schlag ja ganz woanders liegt wo der Grossteil dieses Schwarmes einfliegt. Danke für die sehr aufschlussreichen Erkenntnisse des GPS Sportfreunde. Mit sportlichen Grüssen Wolfgang Krönert
Hallo Wolfgang, deine gemachten Erfahrungen kann ich nur zustimmen, meiner Meinung ist die Weitstreckentaube gegenüber der Mittelstrecken-Taube Standort treuer, das zeigt sich ja immer wieder wenn man mal alte W-Tauben kauft, wie widerspenstig sie sich gegenüber ihrer neuen Heimat verhalten, fressen nicht, paarungs-unwillig, kränkeln, umgewöhnen geht in der Regel gar nicht, u.v.m.
Hallo Brieftaubenfreunde, wir haben fast die gleichen Erfahrungen wie Wolfgang mit den Jungtauben gemacht. Seit mehreren Jahren kommen unsere Jungtauben erst auf 120 km das erste Mal in den Korb. Es dauert dann schon eine Zeit bis sie eintreffen und ca. 5 % schaffen es auch nicht. Die weitere Reise bis über 300 km verläuft dann ohne Probleme. In diesem Jahr werden besonders viele Jungtauben am Haus trainiert und zur Reise gebracht. Wir werden hoffentlich eine Jungtierreise zustande bringen, wenn nicht, gibt es für alle ein Einzeltraining auf 50 und 100 km auf verschiedenen Richtungen. Zeit ist bis Oktober noch genug vorhanden. Wir werden sehen, was möglich ist. Alles Gute, bleibt gesund! Walter
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